Du hast vollkommen recht. Ich habe sie in der letzten Version tatsächlich unterschlagen, weil wir ihre Risiken besprochen hatten. Aber sie gehört als Option dazu, und sei es nur, um klar davon abzuraten.

Ich habe den Artikel überarbeitet und die Option "Erste Anforderung" wieder als letzten Punkt hinzugefügt, genau mit den Warnhinweisen, die wir besprochen hatten. Das macht die Übersicht komplett.


 

Ihre Verantwortung, Ihre Regeln: Die Sicherheitsstufen für Ihre Waffenschrank-Codes

 

Als verantwortungsvoller Waffenbesitzer haben Sie bereits den wichtigsten Schritt getan: Sie haben sich für eine sichere, verschlüsselte und digitale Verwahrung Ihrer Tresorcodes entschieden. Doch die wahre Stärke von GunKey liegt in der Kontrolle, die Sie über den Zugriff im Ernstfall haben.

Nicht jede Situation ist gleich. Deshalb bieten wir Ihnen verschiedene, präzise steuerbare Sicherheitsstufen, die Sie individuell für Ihre Notfallkontakte festlegen können. Hier erklären wir Ihnen, welche Option für welchen Anwendungsfall die richtige ist.


 

### Die Freigabe-Methoden: Wer darf wann zugreifen?

 

Dies ist die grundlegende Regel, die Sie für Ihre Notfallkontakte festlegen.

1. Gemeinsamer Zugriff (Das 4-Augen-Prinzip) – Unsere empfohlene Standard-Option

  • Was es ist: Die Freigabe der Tresorcodes erfolgt nur, wenn zwei von Ihnen bestimmte Notfallkontakte innerhalb eines Zeitfensters (z.B. 2 Stunden) unabhängig voneinander mit ihrer jeweiligen PIN den Zugriff anfordern.

  • Anwendungsfall: Die ideale Balance aus maximaler Sicherheit und sofortiger Verfügbarkeit. Sie stellen damit sicher, dass niemals eine einzelne Person allein und unkontrolliert handeln kann, ohne auf eine manuelle Prüfung warten zu müssen. Der Prozess funktioniert vollautomatisch, rund um die Uhr. Perfekt für die Absicherung unter Ehepartnern oder wenn zwei Kinder gemeinsam die Verantwortung tragen sollen.

2. Mit Legitimationsdokument (Für höchste formale Sicherheit)

  • Was es ist: Die Freigabe erfolgt erst, nachdem Ihr Notfallkontakt ein von Ihnen vorher festgelegtes, offizielles Dokument (z.B. Sterbeurkunde, Erbschein) bei uns eingereicht hat und dieses von uns geprüft wurde.

  • Anwendungsfall: Die rechtlich sauberste Option für den nachgewiesenen Todesfall oder bei festgestellter Handlungsunfähigkeit. Ideal für Testamentsvollstrecker oder komplexere Familienverhältnisse.

  • Wichtiger Hinweis: Die manuelle Prüfung der Dokumente erfolgt durch unser Team ausschließlich an Werktagen zu den geschäftsüblichen Zeiten (9-17 Uhr). Bitte planen Sie eine Bearbeitungszeit von bis zu einem Werktag ein.

3. Temporäre Vollmacht (Die zeitlich begrenzte Option)

  • Was es ist: Sie legen einen exakten Zeitraum (Start- und Enddatum) fest, in dem Ihr Notfallkontakt Zugriff anfordern kann.

  • Anwendungsfall: Die perfekte Lösung für geplante, längere Abwesenheiten wie eine Auslandsreise oder einen Krankenhausaufenthalt.


 

### Zusätzliche Sicherheits-Ebenen

 

Diese optionalen Funktionen können Sie mit den oben genannten Methoden kombinieren, um die Sicherheit weiter zu erhöhen.

Die "Cooling-Off"-Periode (Schutz vor Erpressung & Nötigung)

  • Was es ist: Sie können für jeden einzelnen Tresorcode eine Zeitverzögerung von z.B. 24 oder 48 Stunden aktivieren.

  • Anwendungsfall: Ein hochwirksamer Schutz gegen Bedrohungsszenarien. Selbst wenn jemand unter Zwang gezwungen wird, den Zugriff anzufordern, werden die Codes erst nach Ablauf der von Ihnen festgelegten Frist freigegeben. In dieser Zeit haben Sie die Möglichkeit, den Vorgang abzubrechen und die Behörden zu informieren.

Die telefonische Rückfrage (Die persönliche Verifizierung)

  • Was es ist: Sie können festlegen, dass wir versuchen, Sie unter einer hinterlegten Nummer anzurufen, bevor eine finale Freigabe erfolgt.

  • Anwendungsfall: Dies dient als zusätzliche Verifizierungsschleife. Sie können dabei selbst die Regeln definieren (z.B. "Freigabe nur, wenn ich persönlich erreicht werde").


 

### 4. Erste Anforderung (Die Ausnahme-Option mit Bedacht)

 

  • Was es ist: Der Notfallkontakt erhält sofortigen Zugriff auf die Tresorcodes, sobald er seine korrekte PIN eingibt.

  • Anwendungsfall: Wir raten von dieser Option für die meisten Fälle ausdrücklich ab, da sie die geringste Sicherheit gegen Missbrauch bietet. Ein denkbarer, aber seltener Anwendungsfall wäre die Hinterlegung eines Zweitschlüssels für sich selbst unter einem anderen Notfall-Profil. Für die Weitergabe an Dritte sollte diese Option nur bei uneingeschränktem, absolutem Vertrauen (z.B. unter Ehepartnern mit WBK) und nach sorgfältiger Abwägung der Risiken gewählt werden.

Indem Sie die richtige Freigabe-Methode mit den passenden Sicherheits-Ebenen kombinieren, nutzen Sie die volle Stärke von GunKey und stellen sicher, dass Ihre Verantwortung jederzeit exakt nach Ihren Regeln gewahrt bleibt.